Der Begriff "Training" umfasst nicht das "Trainieren von Verhalten" sondern eine auf nachhaltiges Lernen angelegte intensive Auseinandersetzung mit eigenen Überzeugungen, Werten, Emotionen und pädagogischen Handlungsmustern. Die L-Trainingseinheiten basieren auf fundierten psychologischen Ansätzen:
Kognitiv-konstruktivistischer Ansatz
Die subjektiven Sichtweisen der Lehrperson, die Werte und Überzeugungen ("beliefs") hinter ihrem pädagogischen Handeln stehen im Mittelpunkt der Reflexion. Das "Vorwissen" wird aktiviert und mit neuen Erkenntnissen verknüpft.
Behavioristischer
Ansatz
Wenn Verhalten neu gelernt werden soll, müssen erst bisherige Verhaltensweisen analysiert werden. Das Setting der Video-Reflexion ermöglicht eine lerntheoretisch angelegte Anlalyse eigener Verhaltensweisen und Konsequenzen. Im (reflexiven) Lernprozess werden Handlungsalternativen gesucht, ausprobiert und geübt.
Neurobiologischer
Ansatz
Die Intensität des Erlebens im Trainingsprozess bewirkt elektro-chemische Prozesse, die als Emotionen wahrgenommen werden und Gehirnstrukturen sowie das Handeln beeinflussen. Die ausgelösten Emotionen verstärken nachweislich das persönliche Engagement der Teilnehmenden und die Nachhaltigkeit des Lernens.
Humanistisch- klientenzentrierter Ansatz
Die Grundlage dieses Ansatzes bildet die beratungsbezogene Theorie von Carl Rogers (1972), die Bedingungen für ein förderliches Interaktionsverhältnis aufzeigt: Wertschätzung, Echtheit, Empathie. Die Beziehungsgestaltung im Elterngespräch ist ein wesentlicher Teil beider Trainings.
Systemisch- ökologischer Ansatz
Dieser Ansatz betrachtet die Symptomatik eines Problems nicht individuumsbezogen, sondern das soziale Netzwerk eines Individuums. Die Theorie von Uri Bronfenbrenner zeigt auf, dass unterschiedliche Lebensbereiche und die Qualität deren Verbindung - von z.B. Schule und Eltern - die kindliche Entwicklung beeinflusst.